Das Evangelium vor Augen (Galater 4)
10. März 2024

Das Evangelium vor Augen (Galater 4)

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Das Evangelium ist eine wunderbare Nachricht, die jedem Menschen gilt. Was uns - gerade auch den Christen! - aber nicht immer bewusst ist: Diese frohe Botschaft ist überhaupt nicht intuitiv und man verliert das echte Evangelium schnell aus den Augen...

Galater 2
11 Doch als Petrus dann nach Antiochia kam, sah ich mich gezwungen, ihn vor der ganzen Gemeinde zur Rede zu stellen; denn so, wie er sich dort verhielt, sprach er sich selbst das Urteil. 12 Zunächst hatte er zusammen mit den nichtjüdischen Geschwistern an den gemeinsamen Mahlzeiten teilgenommen. Als dann aber einige Leute aus dem Kreis um Jakobus kamen, zog sich Petrus aus Angst vor den Verfechtern der Beschneidung zurück und sonderte sich von den Nichtjuden ab. 13 Und genauso unaufrichtig verhielten sich in der Folge die anderen jüdischen Geschwister. Sogar Barnabas ließ sich dazu hinreißen, dieses heuchlerische Spiel mitzumachen. 14 Als ich nun sah, dass sie den richtigen Weg verlassen hatten, den Weg, der mit der Wahrheit des Evangeliums übereinstimmt, sagte ich in Gegenwart aller zu Petrus: »Du selbst nimmst dir – obwohl du ein Jude bist – die Freiheit, dich über die jüdische Lebensweise hinwegzusetzen und wie ein Nichtjude zu leben. Wieso zwingst du dann die Nichtjuden, sich der jüdischen Lebensweise anzupassen?« 15 Es stimmt, unserer Herkunft nach sind wir Juden; wir sind keine »Sünder« wie die Menschen heidnischer Abstammung. 16 Aber wir wissen jetzt, dass der Mensch nicht durch das Befolgen von Gesetzesvorschriften für gerecht erklärt wird, sondern nur durch den Glauben an Jesus Christus. Darum haben auch wir unser Vertrauen auf Jesus Christus gesetzt, denn wir möchten vor Gott bestehen können, und das ist – wie gesagt – nur auf der Grundlage des Glaubens an Christus möglich, nicht auf der Grundlage der Gesetzeserfüllung. Niemand steht durch das Befolgen von Gesetzesvorschriften vor Gott gerecht da. 17 Gerade unser Bestreben, durch die Verbindung mit Christus für gerecht erklärt zu werden, macht also deutlich, dass wir Juden genauso Sünder sind wie alle anderen Menschen. Bedeutet das dann, dass Christus im Dienst der Sünde steht? Niemals! 18 Vielmehr bin ich es, der sich schuldig macht, und zwar dann, wenn ich das, was ich niedergerissen habe, wieder aufbaue. Denn damit erkläre ich das Niederreißen nachträglich für falsch und erweise mich selbst als ein Gesetzesübertreter. 19 In Wirklichkeit jedoch habe ich mit dem Gesetz nichts mehr zu tun; ich bin durch das Urteil des Gesetzes dem Gesetz gegenüber gestorben, um von jetzt an für Gott zu leben; ich bin mit Christus gekreuzigt. 20 Nicht mehr ich bin es, der lebt, nein, Christus lebt in mir. Und solange ich noch dieses irdische Leben habe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mir seine Liebe erwiesen und sich selbst für mich hingegeben hat. 21 Ich weise Gottes Gnade also nicht zurück, denn das Gesetz kann uns nicht dazu verhelfen, vor Gott gerecht dazustehen. Wäre es anders, dann hätte Christus nicht sterben müssen.

Römer 4
5 Wenn hingegen jemand, ohne irgendwelche Leistungen vorweisen zu können, sein Vertrauen auf Gott setzt, wird sein Glaube ihm als Gerechtigkeit angerechnet, denn er vertraut auf den, der uns trotz all unserer Gottlosigkeit für gerecht erklärt.

Fragen zum Weiterdenken:
1. Lies Gal 2,11-14 (der "antiochenische Zwischenfall"). Wie hättest du reagiert, wenn du dabei gewesen wärst, als Paulus Petrus öffentlich zurecht gewiesen hat?

2. In Vers 14 taucht die entscheidende Formulierung in Paulus' Argumentation auf. Er spricht dort von dem "Weg, der mit der Wahrheit des Evangeliums übereinstimmt" (NGÜ). Vergleicht verschiedene Übersetzungen. Wir würdest du den Gedanken einer anderen Person erklären? Warum ist dies für Paulus so wichtig?

3. Wie das Verhalten von Petrus zeigt, kann man von der Mitte dieses Weges abweichen. Manche sagen, dass auf beiden Seiten dieses Wegen ein "Graben" liegt: der eine heißt "Gesetzlichkeit", der andere betont Glaubensfreiheit und Gnade so sehr, dass es praktisch keine Sünde mehr gibt ("Antinomismus"). Kennst du (außer Petrus) Fälle, in denen Menschen in einen dieser Gräben gefallen sind? Welcher wäre für dich tendenziell gefährlicher?

4. Was bedeutet es konkret in deinem Leben, auf dem "Weg, der mit der Wahrheit des Evangeliums übereinstimmt" zu leben?

5. Wie könnte das, was Paulus hier bespricht, dir helfen, mit Freunden ins Gespräch über den Glauben zu kommen?

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